Unsere diesjährige Radwoche wurde vom Busunternehmen Kerschner aus Amstetten durchgeführt. Krankheits- und verletzungsbedingt starteten nur 33 RadlerInnen am Sonntag frühmorgens Richtung Mosel in Rheinland-Pfalz. Mehrere Pausen und die Mittagsverpflegung beim Bus ließen uns die lange Anfahrt erträglich empfinden. Sepp, unser Chauffeur, war die ganze Woche um unser Wohlergehen sehr bemüht. Da wir nur in einem Quartier – Hotel Peifer in Brodenbach – untergebracht waren, mussten die Fahrräder fast jeden Tag zweimal geladen werden, was natürlich einige Zeit in Anspruch nahm. Ein doppelstöckiger Bikeliner-Radanhänger mit Hebevorrichtung erleichterte diese Arbeit enorm – die Räder standen in Schienen und wurden gut fixiert.
Start unserer ersten Etappe in Trier war nach einer individuellen Stadtbesichtigung (Porta Nigra, Dom mit angebauter Liebfrauenkirche, Steipe, …. 48 km verlief die Strecke entlang der Mosel nach Neumagen-Dhron (röm. Weinschiff).
Am Dienstag begann unsere Tour an der Endstation des Vortages. Während der ganzen Woche begleiteten uns zu beiden Seiten des Moseltales teils sehr steile Weinhänge, wir kamen immer wieder durch liebliche Orte (Fachwerkhäuser) und konnten die Fahrt richtig genießen. Im historischen Ortskern von Bernkastel-Kues gabs unzählige Fotomotive (Marktplatz, Spitzenhäuschen …). Die „Vesperjause“ war wenige Kilometer weiter in einer „Straußwirtschaft“ in Traben-Trarbach vorbestellt, ein Glas Riesling rundete den Genuss ab. Der 80 m Anstieg zur Marienburg belohnte uns mit einem herrlichen Rundblick auf die Moselschleife „Zeller Hamm“ (Die Mosel mäandert zwischen Trier und Cochem in mehreren Schleifen). Nun war es nur mehr ein kurzes Stück zur Radverladung in Bullay.
Am dritten Tag besuchten wir Beilstein – historischer Ortskern mit Zehnthaus, Altes Zollhaus, Klostertreppe – hoch darüber die erhabene Burg Metternich. In der Stadt Cochem sind einige gut erhaltene ehemalige Stadttore und die Moselpromenade sehenswert. Etwas zügiger nahmen wir die restlichen Kilometer bis zum Hotel unter die Pedale.
Direkt vom Hotel starteten wir am Donnerstag, um die Stadt Koblenz zu besichtigen. Vom „deutschen Eck“ aus – Mündung der Mosel in den Rhein – blieb genug Zeit die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden – Münzmeister- und Dreikönigshaus am Florinsplatz, Schänglbrunnen und Jesuitenplatz und vieles mehr gab es zu erkunden. Auf der Retourfahrt kehrten wir in einer Weinschenke ein. Eine Radgruppe schaffte es nicht, ohne vorher ordentlich nass zu werden – ein Vorgeschmack auf den letzten Radtag.
Freitag, das prophezeite Sauwetter verschonte uns nicht, fiel, nach einer Rheinschifffaht zur Loreley die letzte Etappe buchstäblich ins Wasser. Sepp organisierte inzwischen bei der Anlegestelle in St. Goarshausen im Cafe Rheingold Platz für 33 Personen zum Mittagessen. Anschließend Busfahrt auf den Loreleyfelsen, bei mäßigem Regen Rundgang zum Aussichtspunkt mit beeindruckendem Blick hinunter auf die Rheinschleife – früher eine gefährliche Engstelle für die Rheinschiffer.
Am Abend ließen wir bei einem Glas Riesling die Eindrücke nochmals an uns vorüberziehen ehe wir am Samstag zeitig am Morgen die Rückfahrt antraten. Frank Schlader.