Rundreise Kärnten 25. – 28.04.2022
Montag: 45 Personen starteten mit Siegi um ca. 7 Uhr zu unserer ersten Mehrtagesreise des heurigen Jahres nach Kärnten. Auf „unserem“ Parkplatz in Spital am Pyhrn durften wir uns mit Leberkäsesemmeln von Siegi stärken. Weiter ging es über den Triebener Tauern nach Metnitz, dem „Zentrum des Totentanzes“. Das kleine Museum birgt einen außergewöhnlichen Schatz. Hier sind die einzigen in Österreich erhaltenen Fresken eines monumentalen Totentanzes aus dem 15. Jh. zu sehen. Das Totentanzfresko stammt von einem unbekannten Künstler um 1500. Der Bildzyklus umfasst je eine Predigerszene an Anfang und am Ende und 25 Paare, in denen der Tod als Tanzpartner der verschiedenen Ständevertreter von Papst und Kaiser bis zum Krüppel, Koch, Bauer, Kind und Mutter auftritt. Im Sommer findet jährlich das Metnitzer Totentanzspiel am achteckigen Karner (Beinhaus) statt. Alle Spieler, Chöre und Musiker sind Ortsansässige. Der Text des Volksschauspieles beruht auf Gedichten und Liedern des 17. und 18. Jh. Die Pfarrkirche Metnitz in Kärnten ist dem heiligen St. Leonhard geweiht. Alle Fresken stammen von Anfang des 14. Jh.
Nach den Führungen setzten wir unsere Reise von Metnitz über Friesach, Hirt, Pöckstein und Straßburg fort nach Gurk. Der Dom zu Gurk ist eines der berühmtesten Denkmäler sakraler Baukunst des 12. Jh. und geht zurück auf eine Stiftung der hl. Hemma. Das Gebäude ist eine zwischen 1140 bis 1200 im hochromanischen Stil erbaute, lang gestreckte, doppeltürmige Pfeilerbasilika. Im Jahr ihrer Weihe wurde das Grab der Hl. Hemma von Gurk dorthin verlegt. Durch das Zusammenwirken vieler namhafter Künstler ist diese ehemalige Bischofskirche ein Gesamtkunstwerk unterschiedlicher Stilepochen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem das Hemmagrab in der 100-säuligen Krypta (1174), der barocke Hochaltar von Michael Hönel (1632) die Pietà von Raphael Donner (1741), das berühmte Gurker Fastentuch von Meister Konrad (1458) und die einzigartigen erhaltenen spätromanischen Wandmalereien in der Bischofskapelle (1263).
Bei unserer Rückkehr zum Bus wartete Siegi bereits mit heißen Würsteln auf uns. Um ca. 16 Uhr erreichten wir unser Quartier, das Hotel Pfeffermühle der Fa. Kogler in St. Urban.
Dienstag: Nach dem Frühstück Aufbruch zum Ossiacher See. Die einstündige Seerundfahrt konnten einige Teilnehmer, trotz der frühen Jahreszeit, bereits am Außendeck genießen. Danach stand die Besichtigung der Stiftskirche Ossiach auf unserem Programm. Sie wurde um 1000 als romanische Pfeilerbasilika erbaut. Es war die älteste Klosterkirche der Benediktiner in Kärnten, die 1028 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 65 Äbte lenkten die Geschicke des Klosters seit Beginn des 11. Jh. bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1783. Nach einem Brand im Jahr 1484 wurde die gesamte Kirche im Stil der Gotik neugestaltet. An diese Zeit erinnert der Flügelaltar (um 1505) in der gotischen Kapelle, der ursprünglich aber im Hauptschiff der Kirche stand. Seit 1969 bietet die Stiftskirche den festlichen Rahmen für die Konzerte des „Carinthischen Sommers“.
Weiter ging es zur Burg Landskron auf den Affenberg. Der Zoo wurde mit 39 Tieren 1996 eröffnet. Im Freigehege leben heute 170 freche Japanmakaken in 40 ha Wald. Bei der Führung erhielten wir interessante Einblicke in die Biologie der Affen sowie kulturelle und ethnologische Aspekte. An einer Station mit Intelligenzspielen wurde die Lernfähigkeit der Makaken vorgeführt. Im Gehege befinden sich zwei Teiche, in denen man an heißen Tagen schwimmende und tauchende Tiere beobachten kann. Die Fütterung der Affen erfolgt ausschließlich durch den Führer. Allerdings klauen sie den Besuchern alles, was nicht sicher verwahrt wird, und wenn es nur eine Schutzmaske von Helmut ist. Am Parkplatz zwischen Burg und Zoo machten wir Mittagspause. Diesmal wurden wir mit heißem Kümmelbraten von Siegi verpflegt. Die Burg Landskron ist in einem zehnminütigen steilen Fußmarsch vom Affenberg erreichbar. Hier findet Gastlichkeit seit 1351 statt, Arrangements aller Art sind hier möglich.
Auch die Greifvogelstation mit Flugvorführungen ist hier beheimatet. Da es leicht regnete, änderten wir nach kurzer Besichtigung unser Programm und fuhren zur Puppenwelt von Elli Riehl (1902 – 1977). In über 40 Jahren fertigte sie über 700 verschiedene Stoffpuppen an, mit ein bisschen Draht, Watte, Stoff und Farbe. Die Sammlung zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Zum einen verblüfft die detailhafte Darstellung der Charaktere, zum anderen bekommen Besucher durch die Szenen aus der Alltags- und Festkultur einen tiefen Einblick in das bäuerliche Leben und das Brauchtum des Landes.
Mittwoch: Fahrt nach Klagenfurt. Von 9.15 bis 10.15 Uhr Zeit zur freien Verfügung im Zentrum (Landhaus, Lindwurm, Stadttheater, …). Weiter nach Keutschach zum Pyramidenkogel. Auf dem 851 m über dem Meeresspiegel gelegenen Gipfel des Pyramidenkogels wurde im Jahr 2013 der neu erbaute Aussichtsturm eröffnet. Mit 100 m Höhe ist er der weltweit höchste aus Holz errichtete Aussichtsturm, aus 16 mächtigen, elliptisch angeordneten Lärchen-Leimholzstützen und 80 Diagonalstreben aus Stahl. Auf knapp 71 m Höhe befindet sich die höchste Besucherplattform. Die größte der drei Aussichtsplattformen wurde auf 64,16 m Höhe errichtet. Mit der 18 m langen Antennenspitze misst das Bauwerk exakt 100 m. Auffahrt mit dem Panoramalift bis Ebene 9 oder sportliche 441 Stufen waren nötig, um auf den Ebenen 10, 11 und 12 die traumhafte 360 Grad Aussicht auf die umliegenden Seen, Berge und Orte genießen zu können. Aus einer Höhe von 52 m führt am Aussichtsturm Europas höchste geschlossene Gebäuderutsche auf einer Länge von 120 m ins Erdgeschoß. Dabei können Geschwindigkeiten von etwa 25 km/h bei einer Rutschdauer von 20 Sekunden erreicht werden. Diese rasante Variante nach unten zu gelangen wurde natürlich von einigen Teilnehmern getestet.
Mittagessen im Gasthaus Karawankenblick, anschließend ging es runter nach Maria Wörth mit einem kurzen Besuch der Sommer- und Winterkirche. Von 14.45 – 15.45 Uhr konnten wir bei herrlichem Wetter die Schiffsrundfahrt am Wörthersee genießen und bewundernde/neidische Blicke auf die Villen und Hotels der Schönen und Reichen werfen. Nach dem Abendessen spielte Siegi mit uns 2 Runden Bingo. Alle Teilnehmer fieberten dem Gewinn einem der Preise entgegen.
Donnerstag: Abreise um 8.30 Uhr nach dem Frühstück. Fahrt zur Burg Hochosterwitz. Die Felsenburg steht auf einem, 175 m über der Umgebung aufragendem, Dolomitfelsen. Keramikreste weisen auf eine Besiedelung ab der frühen Bronzezeit hin (860 n. Chr. im Rahmen einer Schenkung Ludwigs des Deutschen erstmals urkundlich erwähnt). Seit 470 Jahren ist die Burg im Besitz der Familie Khevenhüller. Der Aufstieg führt durch 14 historische Burgtore, jedes mit einer für sich eigenen Verteidigungsanlage. Dank der genialen Architektur der Verteidigungsanlagen gelang es den Angreifern nie die Burg zu erobern. Die meisten Teilnehmer nahmen aber den Schrägaufzug in Anspruch. Nach Besichtigung der Rüstkammer, Waffensammlung, Burgkirche und Bildersammlung aus der Renaissancezeit setzten wir unsere Fahrt fort zur Brauerei Hirt zum Mittagessen. Der letzte Stopp auf unserer Heimreise fand wieder auf unserem Parkplatz in Spital am Pyhrn statt. Der Schutzverband lud zu einem Glas Abschiedssekt ein und bedankte sich für das harmonische Miteinander der letzten Tage. Ein besonderes Dankeschön an unsere Bäckerinnen, die uns immer wieder unsere Ausfahrten versüßen! Rückkunft in Steyr um ca. 18 Uhr am Parkplatz Reithoffer. Monika Rauscher